Mandelblütenturnier

Amendoeiras em flor - Die Mandelblüte auf dem Palmares-Golfplatz

Mandelblüte auf dem Golfplatz Oalmares Jedes Jahr mit Beginn der Mandelblüte findet auf dem landschaftlich reizvollen Golfplatz Palmares, ganz in der Nähe der Stadt Lagos, ein Golfturnier statt, das sich großer Beliebtheit erfreut.
  Amateurgolfer unterschiedlicher Nationalitäten und Spielstärken aus zahlreichen inländischen und ausländischen Clubs nehmen an diesem Sportereignis teil. Im Laufe der letzten Jahre hat sich sogar ein harter Kern gebildet, der diese Turnierwoche gerne zum Anlass nimmt, um bereits bestehende Bekanntschaften aufzufrischen und einige Tage in der warmen Frühlingssonne gemeinsam beim Golfen und später beim Genießen der Lokalszene zu verbringen.
  In der letzten Januarwoche der diesjährigen verfrühten Mandelblüte scheinbar angepasst, wurde ab dem 24. Januar an vier Tagen fleißig und von etlichen Golfern sehr gut gespielt. Der Platz präsentierte sich in gepflegtem Zustand und den Greenkeepern muss ein Lob gezollt werden, denn trotz der starken Beanspruchung durch das Turnier waren die Greens auch noch am letzten Spieltag "wie neu".
  Der Tradition folgend wurde an jedem Turniertag jeweils ein anderer Spielmodus für das Auszählen der Resultate verwendet. Am ersten Tag erfolgte eine individuelle Stabelfordpunktewertung. An den darauf folgenden Tagen gab es jeweils eine Paarwertung und am letzten Tag dann die Königsdisziplin, das Zählwettspiel, in dem es wie bei den Profis darauf ankommt, insgesamt möglichst wenig Schläge für die 18 Bahnen zu benötigen. Um bei diesem Spiel unter den Gewinnern zu sein, muss man schon ein beständiges Golf und einen optimalen Tag haben. Zur Verschärfung hat sich die Spielleitung nämlich noch eine æ-Vorgabe einfallen lassen, was bedeutet, dass man noch weniger Schläge machen darf, als man normalerweise in seiner Spielstärke benötigt, um sein Handicap zu bestätigen. Gewinner Dan Sugrue (Mi) mit Lagos-Bürgermeister Rosado (li) und Palmares Manager Dr. Victor Felix
  Die Spitzenresultate des Vorjahres konnten an den ersten drei Spieltagen nicht ganz erreicht werden. Das ist wahrscheinlich auf die frostigen Morgentemperaturen zurückzuführen, die etlichen Golfern zu schaffen gemacht haben.Am letzten Spieltag, im Wettkampf um die begehrten Trophäen des Clubs Palmares, gab es dann aber doch traumhafte Wetterbedingungen auch für diejenigen, die schon frühmorgens antreten mussten.

Briten erfolgreich

Bei den Herren konnten sich wiederum diejenigen Spieler durchsetzen, die schon im Vorjahr die ersten Plätze belegt hatten. Das britische Brüderpaar Dan und John Sugrue zeigte uns aufs Neue, wie Golf gespielt werden kann und soll. Schon im letzten Jahr sind die beiden jungen Männer mit einem niedrigen Single-Handicap angetreten und ich freue mich, dass meine damalige Prognose, die beiden Briten hätten das Potenzial Spitzengolfer zu werden, an diesem letzten Spieltag bestätigt wurde: Dan Sugrue ist es gelungen, am 28. Januar die 18 Bahnen mit nur 70 Schlägen zu meistern. Er hat damit um zwei Schläge weniger gebraucht, als es die Standardvorgabe des Platzes mit 72 vorsieht. Mit dieser ausserordentlichen Leistung hat er die Schallmauer im Golfen durchbrochen und wird künftig mit einer Vorgabe unter Null, das heisst mit einem negativen Handicap an den Start gehen dürfen und müssen. Wie ich erfahren habe, wird Dan nun tatsächlich die Laufbahn eines Professionals einschlagen. Vielleicht sehen wir ihn bald im Fernsehen, bei einem der großen Golfturniere gemeinsam mit den anderen Topgolfern dieser Welt. Es würde mich freuen. An dieser Stelle: Herzlichen Glückwunsch, Gratulation und alles Gute für die Golfzukunft. John Sugrue und der Lokalmatador António Correia belegten sowohl in der Bruttowertung, als auch in der Nettowertung des Zählwettspiels die Plätze 2 und 3. Herzlichen Glückwunsch und weiterhin: Schönes Spiel!
  Auch bei den Damen gab es am letzten Spieltag erfreuliche Resultate. In der Bruttowertung siegte die Engländerin Jane Banks und in der Nettowertung die Kanadierin Anke Croteau.

Anke Croteau, Porträt einer Siegerin

Anke Croteau mit Siegestrophäe Anke Croteau ist gebürtige Deutsche. In den 50er Jahren ist sie mit ihren Eltern und ihrem Bruder nach Kanada ausgewandert. Dort hat sie studiert und auch ihren Mann kennengelernt. Seit 30 Jahren ist sie jetzt schon mit ihm verheiratet und hat zwei Kinder und drei Enkelkinder, die ich ihr zunächst nicht glauben wollte. Vor 30 Jahren hat sie aufgehört, in ihrem Beruf zu arbeiten. Nun hatte sie endlich mal Zeit für sich selbst. Angespornt durch eine Freundin und tatkräftig unterstützt durch ihren Mann, der schon seit vielen Jahren vom Golfvirus befallen ist, hat sie begonnen, Golf zu spielen. Es hat nicht lange gedauert und auch Anke wurde gofcrazy. Sie ist von diesem Sport begeistert und sie beginnt, ernsthaft und gewissenhaft zu trainieren. Zunächst kommen die Anleitungen noch von ihrem Mann, aber im Alto Club, ihrem Heimatplatz am Algarve, trifft sie auf einen Golflehrer, der ihr Vertrauen gewinnt. "Robert Bridge", so berichtet sie mir, "hat erkannt, dass Frauene andere Stärken im Golfen haben als Männer". In nur zwei Jahren ist es Anke dank diesem einfühlsamen Trainer gelungen, von Handicap 36 auf Handicap 17 zu kommen. Das ist wirklich eine gewaltige Keistung und ich bin mir sicher, dass damit nicht nur die Fähigkeiten des Trainers dokumentiert sind, sondern auch das große Talent, das Anke zum Golfen hat.
  Die studierte Wissenschaftlerin hat ein gutes analytisches Denkvermögen, das sie auch bei der Verbesserung in ihrem Spiel einsetzt. Es ist ihr bewusst, dass nur der Tapfere auch das Glück hat. "Es ist ein gutes Stück Arbeit, um gelegentlich in einem Turnier auch mal einen lucky shot zu haben." Und so trainiert sie eifrig weiter. Noch in diesem Sommer möchte sie das Handicap 12 erreicht haben. Und ihr Trainer meint, dass sie absolut das Zeug zu einer Single-Handicaperin hat.
  Die Algarve bietet ihr ideales Trainingsbedingungen. Sie schwärmt vom sonnigen Klima, von der Küste, den Stränden, den Klippen und den freundlichen Portugiesen. Mit Ausnahme der Sommermonate, die sie in Kanada verbringt, lebt Anke nun ständig in der Algarve, in unmittelbarer Nähe des Alto Clubs. Durch das Mandelblütenturnier hat sie den Golfplatz Palmares intensiv erleben können. Sie hat diese Golfwoche sehr genossen und lobt die Organisation. "Die Startzeiten wurden eingehbalten, die Grüns waren schnell, aber sehr fair und ich habe großartige und interessante Leute kennengelernt. Nächstes Jahr möchte ich gerne wieder teilnehmen..." Das einzige, was sie im Vergleich zu ihrem Heimatclub in Alberta, Kanada, vermisst, ist ein "Ladies Open". Bei diesem Turnier werden die Damen ausschließlich von Männern betreut. Ich frage mich, wie lange wir am Algarve noch auf solche Tage warten müssen.
 

Home


© 2000, Email an: Gabriele Göttert
Webmaster: sevke@Algarve-Kontakt.com
Letzte Änderung am 6. März 2000