Platzbeschreibung:
Frühlingserwachen im Golfresort
Parque da Floresta

"Fim do mundo" - "Das Ende der Welt". So
nannten schon die alten Seefahrer den südwestlichsten Zipfel Europas.
Der Legende nach sollen diese wagemutigen Schiffsführer in Sagres, der
letzten Hafenstadt am europäischen Kontinent, den letzten Schliff in Sachen
Navigation erhalten haben, bevor sie ihre langen und gefährlichen Seereisen
von Lagos aus antraten. Auf der Suche nach neuen Handelswegen und fremden
Ländern jenseits des Meeres, wurden sie natürlich auch von der Vorstellung
beflügelt, von ihren Reisen sagenhafte Schätze, wie Gold, Edelsteine und
exotische Gewürzen in Massen mitzubringen.
Warum ich Ihnen das erzähle? Nun, weil der Parque da Floresta sich
in diesem geschichtsträchtigen Küstenabschnitt zwischen Lagos und Sagres
befindet. Schon die Anreise zu diesem spektakulären Golfplatz läßt eine
besondere Stimmung aufkommen. Speziell, wenn man das quirlige Treiben
der Touristenzentren gewöhnt ist, wird man erstaunt sein, wie ruhig der
Algarve doch noch sein kann.
Es war großartig, auf meinem Weg nach Westen, den Tagesanbruch
zu erleben. Die für mein Empfinden bislang eher melancholische Ausstrahlung
der hügeligen Landschaft hatte eine neue Gefühlsvariante bekommen: Es
war wie eine Mischung aus gespannter Erwartungshaltung und euphorischer
Entdeckerfreude. Ich durfte ein Naturschauspiel erleben, das ich nor-malerweise
immer verschlafe. Die Wiesen und Felder waren im Februar frühmorgens um
¼ nach Sieben noch von einer silbrig glänzenden Tauschicht überzogen,
die Straßen fast menschenleer. Der Himmel färbte sich in rosa-violetten
Farbschattierungen, die sich rasch veränderten. In der Ferne eine dunkelgraue
Nebelbank am Horizont, die mir ein Indiz für die Nähe der Westküste und
des Meeres war.
Während ich, von der Hauptstraße, der EN 125, kommend, rechts in
das Ferienresort Parque da Floresta abbog und die von Palmen gesäumte
Straße zum Golfplatz hinauffuhr, ging endlich um viertel Acht die Sonne
auf. Plötzlich war sie da, nicht zögerlich verhalten, sondern bestimmt
und knallig orange-gelb. Es war so beeindruckend und ergreifend, daß ich
davon eine Gänsehaut bekommen habe. Eines steht fest: Diese Gegend im
äußersten Südwesten hat wirklich eine besondere Ausstrahlung!
Aus einer Großstadt im Flachland stammend, bin ich daran gewöhnt,
zum Sport ins Gebirge zu fahren. Viele mondäne Schiorte liegen in traumhaften
Gebirgsregionen, zu denen man aber erst mal vordringen muß. Der Parque
da Floresta erinnert mich ein bißchen an die Zeit, in der ich mich noch
auf den weißen Hängen im Schilaufen versucht habe. Dieses Feriendorf,
auf den Höhen der Westalgarve gelegen, beeindruckt mich aber mit einer
anderen Farbe: einem satten Grün, das sich zwischen Wäldern, auf den Hügeln
und in den Tälern einladend präsen-tiert.
Golfen im Parque da Floresta
Ein guter Tip gleich zu Beginn: Wenn Sie,
wie ich, nicht zu den trainierten Bergwanderern mit den strammen Waden
gehören, dann mieten Sie sich für Ihre Runde Golf lieber einen Buggy.
Das sichert Ihnen zwischendurch zumindest kleine Verschnaufpausen. Vorbei
an Putting-Grüns und Übungsbunkern kommen Sie zum neu angelegten ersten
Abschlag. Der Blick auf die Bahn vermittelt Ihnen schon einen repräsentativen
Eindruck über die vor Ihnen lie-gende sportliche Herausforderung: Das
Fairway schmiegt sich einem Berghang entlang. Auf der linken Seite lauert
ein tiefer Graben mit Gestrüpp, das man unbedingt vermeiden sollte. Da
ich den ersten Abschlag, der immer und überall der schwierigste ist, nicht
gleich ins Rough schlagen möchte, richte ich mich auf den rechten Fairwayrand
aus. Das ist auch eine gute Empfehlung für den zweiten Schlag in Richtung
Grün. Wenn man nicht geübt im Be-wältigen von Hanglagen ist, empfiehlt
es sich, auf diesem Platz lieber mal kürzer, dafür aber präziser zu spielen.
Speziell dann, wenn Sie den Platz zum ersten Mal spielen, sollten Sie
vor Kuppen und unklaren Bahnverläufen lieber zu einem Eisen greifen.
Am nächsten Abschlag hat sich meine Anspannung schon wieder gelegt
und ich genieße den schönen Ausblick und den würzigen Duft der Eukalyptusbäume.
Erst hier fällt mir auf, daß die Abschlagsmarkierungen besonders liebevoll
gestaltet worden sind. Wie in einer Landkarte sind Fairways und Grüns
aufgezeichnet. Nicht nur etwaige Hindernisse sind zu erkennen, sondern
auch die Inklination der jeweiligen Bahn können gut abgelesen werden.
Das hilft Ihnen sicherlich, die versteckten "Ballfallen" im Gelände zu
orten.
Ich bin wirklich überrascht: Obwohl dieser Golfplatz durch seine,
der Landschaft angepaßten, Schräglagen nicht nur für die Spieler, sondern
auch für die Greenkeeper eine Herausforderung darstellt, sind Abschläge
und Bahnen in sehr gutem Zustand. Bei einigen Grüns hatte ich beinahe
den Eindruck, einen Samtteppich zu betreten. Auch die zahlreichen Neupflanzungen
wurden nicht zufällig, sondern, genau überlegt, an strategisch richtigen
Stellen vorgenommen; nicht ausschließlich zur Behübschung, sondern auch
zur besseren Begrenzung einiger Bahnen. An solchen Parametern wird für
mich ersichtlich, daß nun im Parque da Floresta mit stark verbessertem
Know-How ans Werk gegangen wird.
Um diesen Platz und seine vielfältigen Landschaftseindrücke vollends wahrzunehmen,
ist es empfehlenswert, mehrere Runden zu spielen. Beim ersten Mal wird
man sich sicherlich überwiegend auf sein Spiel konzentrieren müssen, denn
dieser Golfplatz darf nicht unterschätzt werden. Auch die als Par 3 angelegten
Bahnen warten mit trickreichen Hindernissen auf: Ein stark onduliertes
Grün auf einem Kegel, dessen kleine Landezone man mit dem ersten Schlag
erreichen muß, oder ein zweistufiges Grün hinter einem Biotop, das zu
kurz geratene Bälle auf nimmer Wiedersehen verschlingt. Golfer aller Spielklassen
müssen ihre Aufmerksamkeit diesem einmaligen Design widmen. Jede der 18
Bahnen hat seinen unverwechselbaren Charakter. Es wird Ihnen nie langweilig
werden, im Parque da Floresta zu golfen.
Henry Cooper Charity Turnier vom 18. - 25. März
Jeder Golfplatz, der etwas auf sich hält,
veranstaltet besondere Turniere, in denen sich der Platz mit allem, was
dazu gehört, gerne in Hochform präsentiert. Im Parque da Floresta findet
das Großereignis der diesjährigen Golfsaison vom 18. bis 25. März statt.
Es handelt sich dabei um das Henry Cooper Charity Turnier 2000, das viele
internationale Berühmtheiten an den Algarve führen wird. Das ambitionierte
Organisatorenteam und die unermüdliche Greenkeeper-Mannschaft arbeitet
auf dieses medienwirksame Event bereits seit Monaten hin. Der finanzielle
Erfolg des Vorjahres gilt als Meßlatte und als Ansporn für alle daran
Beteiligten.
Henry Cooper, der britische Schwergewichtsboxer vergangener Tage,
ist auch dem deutsch-sprachigen sportbegeisterten Publikum ein Begriff.
In den Jahren 1959 bis 1970 hat er den britischen Meistertitel in seiner
Klasse erfolgreich verteidigt. In einem Schaukampf gelang es ihm sogar
einmal, den großartigen Muhammed Ali zu Boden zu bringen. Seit sich Henry
Cooper 1971 aus dem Boxsport zurückgezogen hat, kennt man ihn als ehrgeizigen
Golfspieler, der seine Popularität und Berühmtheit in den Dienst der Guten
Sache stellt. Sein Name ist in vielen Wohltätigkeitsorganisationen zu
finden.
1997 kam Henry Cooper zum ersten Mal in den Parque da Floresta
und war sofort von der Schönheit der Landschaft und der Freundlichkeit
der Leute begeistert. Er bot dem Management eine prestigeträchtige Turnierserie
an, die, benannt nach seinem Namen, ausgezeichnete Erfolgsaussichten für
den Reinerlös der Wohltätigkeitsveranstaltung garantieren sollte. Im letzten
Jahr wurde das erste Henry Cooper Charity Turnier ausgespielt. Es brachte
ein finanzielles Traumergebnis von £55,000. Gemäß der Satzung wurde diese
Summe geteilt. £27,500 bekam die Richard Cloudesley Schule für Körperbehinderte
und geistig minderbegabte Kinder, und £27,500 erhielt die Gemeinde Budens
als Finanzspritze für ein lokales Sportprojekt.
Auch in diesem Jahr soll wieder ein Teil der Einnahmen in die Region
zurück fließen, zu der der Parque da Floresta geographisch gehört. Es
wurde entschieden, einen neuen Autobus für die ältere Bevölkerung zu kaufen.
Der Bezirk Vila do Bispo wird also bald ein neues Transportmittel für
jene zur Verfügung haben, die es besonders dringend brauchen. Der Philosophie
folgend, fließt ein Teil in eine britische Organisation. Im Jahr 2000
wird die Willow - Stiftung unterstützt. Diese Organisation wurde von Bob
Wilson, dem, in England überall bekannten, Fernsehkommentator, nach dem
Tod seiner damals 32-jährigen Tochter gegründet, und hilft krebskranken
Jugendlichen und jungen Erwachsenen und deren betreuenden Familien.
Die zu gewinnende Henry Cooper Trophäe ist eine Skulptur in Form
eines Boxhandschuhs. Dieses, bis ins kleinste Detail, liebevoll geschaffene
Kunstobjekt wurde von Jean Brown, einer, mittlerweile am Algarve ansässigen,
britischen Künstlerin geschaffen.
Freizeitgestaltung und gute Laune
Der Parque da Floresta bietet viel mehr
als nur einen attraktiven Golfplatz. Das Sportangebot reicht vom Tennis
über Bogenschießen bis zum Rasenbowling und natürlich Schwimmen im beheizten
Freibecken oder im Indoor-Pool. Sie müssen nicht unbedingt Mitglied sein,
oder in einer der Luxusvillen des Resorts wohnen, um alle Vorzüge dieser
Freizeitanlage kennenzulernen und zu genießen. Auch Ausflügler und Tagesgäste
sind gern gesehene Gäste. Meine persönliche Neuentdeckung ist der Schönheits-
und Fitneßbereich, der als SPA Floresta ganz eigenständig und fachkundig
geführt wird.
Schon beim Eintreten strömen mir liebliche Wohlgerüche entgegen.
Mein Limbisches System reagiert sofort und obwohl ich noch nie dort war,
fühle ich mich geborgen und habe Lust, zu verweilen.
Bestens ausgebildete Kosmetikerinnen und Therapeuten verwöhnen
Sie mit Spezialanwendungen, wie Fußreflexzonenmassage oder Gesichtsmasken.
Das anschließende Gymnastikcenter mit allerlei modernen Geräten, befindet
sich in einem außergewöhnlichen Raum: Eine riesige Fensterfront spendet
helles, freundliches Tageslicht und bietet eine beeindruckende Aussicht
auf den Schwimmbadbereich, den Golfplatz und das Meer. Damit läßt es sich
entschieden leichter trainieren und an den Geräten schwitzen.
Natürlich ist es auch für Residenten, also Leute, die schon am
Algarve wohnen, sehr verlockend, einen abwechslungsreichen Kurzurlaub
in den "Bergen" zu verbringen. Schönheits- und Entspannungstage im Spa,
verbunden mit einem Aufenthalt in einer der stilvoll eingerichteten Villen,
werden als 4- und 7-Tage Pakete, auf Wunsch auch mit speziellen Diätmenüs,
angeboten. Das wöchentliche Aktivitätenprogramm liest sich so interessant,
daß auch ich gute Laune bekomme und, nicht nur des Golfens wegen, erneut
die Fahrt in den Westen antreten werde..
Resümee
In der Vergangenheit hörte ich oft von
unzufriedenen Golfern, die den Parque da Floresta nicht mehr bespielen
wollten, weil weder Organisation noch Platzzustand in ausreichender Qualität
vorhanden waren, um eine längere Anreise in das entlegene Gebiet zu rechtfertigen.
Durch meinen Besuch konnte ich nicht nur Natur und Umwelt neu entdecken,
ich konnte mich auch davon überzeugen, daß mittlerweile viele personelle
Veränderungen und bauliche Verbesserungen im Resort stattgefunden haben.
Das neue, tatkräftige Team arbeitet mit Überzeugung und Ambition an der
weiteren Verschönerung des Feriengeländes. Meine Interviewpartner vermittelten
mir eine professionelle und dynamische Einstellung zu ihrer Aufgabe.
Ich bin freudig davon angetan, daß ich in einer so exponierten
geographischen Lage jene mitteleuropäischen Standards in der Kundenorientierung
antreffe, die ich schon lange am Algarve vermißt hatte. Nun ist es Frühlingszeit
im Parque da Floresta!
Anreise:
Von Lagos kommend, fährt man auf der EN 125 in Richtung Sagres. Die Straße führt vorbei an kleineren Ortschaften durch das Hügelland hinter der Küste. Nach der Abzweigung in Richtung Burgau kommt eine Kreuzung mit dem Hinweisschild "Golfe". Dort biegt man von der Hauptstraße rechts ab, direkt in das Ferienressort "Parque da Floresta". Man kann den Weg zum Golfplatz also gar nicht verfehlen.
Das Ressort ist erst einige Jahre alt, und wird permanent verändert, erweitert und verbessert. Gleich bei der Abzweigung wurden ressorteigene Tennisplätze angelegt und auch am Design des Golfplatzes wird noch herumgetüftelt.
Bevor man zu den Parkplätzen kommt, hat man einen schönen Blick auf die Siedlung mit den weißen Ferienvillen. Man ist richtig überrascht. Die Anlage sieht aus wie eine kleine Stadt inmitten einer Berglandschaft, nur der alles überragende Kirchturm fehlt. Ländliche Idylle kombiniert mit luxuriösem Wohnambiente! Das Gebimmel der Kuhglocken weckt Erinnerungen an Österreichische Golfplätze wach.
Platzdesign:
Scorecard:
|
Loch |
Distanz in Metern |
Par |
Stroke
Index |
|
Loch |
Distanz in Metern |
Par |
Stroke
Index |
|
|
1 |
312 |
286 |
244 |
4 |
9 |
|
10 |
446 |
430 |
388 |
5 |
13 |
|
|
2 |
341 |
326 |
310 |
4 |
12 |
|
11 |
139 |
143 |
110 |
3 |
16 |
|
|
3 |
157 |
143 |
123 |
3 |
15 |
|
12 |
398 |
368 |
318 |
5 |
4 |
|
|
4 |
453 |
420 |
379 |
5 |
3 |
|
13 |
475 |
458 |
450 |
5 |
10 |
|
|
5 |
112 |
88 |
69 |
3 |
17 |
|
14 |
389 |
365 |
326 |
4 |
2 |
|
|
6 |
358 |
314 |
255 |
4 |
5 |
|
15 |
155 |
147 |
119 |
3 |
8 |
|
|
7 |
180 |
141 |
113 |
3 |
7 |
|
16 |
271 |
234 |
215 |
4 |
18 |
|
|
8 |
292 |
281 |
270 |
4 |
14 |
|
17 |
380 |
345 |
305 |
4 |
6 |
|
|
9 |
485 |
452 |
352 |
5 |
1 |
|
18 |
327 |
297 |
255 |
4 |
11 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Out |
2690 |
2450 |
2115 |
35 |
|
|
In |
2980 |
2787 |
2486 |
37 |
|
|
|
Total |
5670 |
5237 |
4601 |
72 |
|
|
|
|