Anreise:
Dieser Golfplatz liegt im Hinterland von Carvoeiro, nur wenige Minuten von Lagoa entfernt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, ins Pestana Resort zu gelangen, vor allem, wenn Sie ausreichend Zeit haben und Ihnen staubige Straßen nichts ausmachen. Den, für den Erstbesucher einfachsten Weg, werde ich Ihnen nun beschreiben:
Von Lagos kommend, biegen Sie nach der Ortseinfahrt von Lagoa an der Kreuzung rechts in Richtung Carvoeiro ab. Nach 200 m kommen Sie bereits zu einer Straßengabelung. Dort biegen Sie rechts ab. Folgen Sie nun den gelegentlich auftauchenden Schildern mit der Aufschrift: "Pestana GOLF&RESORT Carvoeiro". Sowohl der Pinta-Kurs, der Gramacho-Kurs, der noch zu beschreiben sein wird, als auch etliche Hotels in der näheren Umgebung der Golfplätze gehören zur Pestana-Gruppe.
Ihr Weg führt Sie nun in ein landschaftlich ansprechendes Gebiet, das sentimentale Erinnerungen an frühere Zeiten wachruft, in denen der Algarve vom Bauboom und vom Massentourismus noch verschont war.
Orangenplantagen, Weingärten, Bauernhöfe und Felder....Zunächst habe ich es für Brachland gehalten, aber beim zweiten Hinsehen habe ich sie natürlich entdeckt, die "glücklichen Freiland-Hausschweine", die sich auf weitem Gelände offensichtlich bester Gesundheit erfreuen. Aus reiner Neugierde habe ich gleich die Fensterscheiben runtergekurbelt und siehe da, auch meine höchst empfindliche Nase hat keinerlei Geruchsbelästigung wahrnehmen können. Stand nur der Wind so günstig?
Nach 2,5 km Ackerbau und Viehzucht steigt die Straße sanft an und Sie kommen wieder in ein kleines Siedlungsgebiet. Gleich bei der nächsten Straßengabelung mit einem Wegkreuz in der Mitte, das Sie nicht übersehen können, biegen Sie rechts ab. Nach einigen 100m kommen Sie wieder zu einer Gabelung. Auch dort bitte rechts abbiegen. Diese beiden Abzweigungen sollten Sie nicht verpassen, danach wird es einfacher, dann brauchen Sie nur noch den Schildern zu folgen.
Auf diesem Plateau, auf dem Sie sich dann befinden, wird die Landschaft, vor allem jetzt im Frühling, lieblich und reizvoll. Die aufgelockerten Siedlungen lassen zur linken Seite gelegentliche Ausblicke auf das Meer zu. Die zum Teil naturbelassenen Grundstücke mit ihren knorrigen Bäumen säumen die Straße. Die derzeit voll in Blüte stehenden Mandelbäume sind wirklich vor dem blitzblauen Himmel ein lohnendes Fotomotiv.
Beim Wasserturm führt die Straße nun links bergab zum Resort. Genießen Sie nun den schönen Panoramablick, der sich plötzlich vor Ihnen auftut! Das Golfgelände des Gramacho-Kurses mit seinen eleganten Villen entlang der Fairways liegt vor Ihnen. Das Monchique-Gebirge präsentiert sich als markante Kulisse im Hintergrund. Links, in der Ferne die Häusersilhouette von Portimão. Auch ein Stück Küste der Praia da Rocha mit Meer ist zu sehen.
Und überall Feigenbäume, Mandelbäume, Olivenbäume. Alles ist so erstaunlich grün, sogar jetzt im Winter. Allein die Anreise zum Pestana-Resort bietet erholsame Natur- und Landschaftseindrücke. Eine ideale Einstimmung auf das Spielen am Pinta-Kurs!
Rezeption:
Bevor Sie sich nun auf den Weg zum neuen Abschlag Nr.1 machen, müssen Sie natürlich noch Ihre Formalitäten erledigen. Dazu biegen Sie links in das Pestana-Resort ein, und fahren am besten bis zum Parkplatz nach vorne. Die Rezeption des Pinta-Kurses befindet sich derzeit noch direkt im Clubhaus, das zum Gramacho-Gelände gehört.
Schon der erste Eindruck ist ansprechend. Die Holzarchitektur wirkt sehr gemütlich und heimelig. Die hübsche Bepflanzung rundherum läßt erkennen, daß Fachleute mit Liebe für ihren Beruf tätig sind.
Gleich im Eingangsbereich treffen Sie auf die jungen hübschen Damen in ihren flotten Dressen. Ob blond, ob braun,... alle Damen sprechen mehrere Sprachen. Hier kommen Sie also ohne Wörterbuch zurecht.
Überhaupt werden Sie bald merken, daß man auf Internationalität und Professionalität großen Wert legt. Gerade, wenn Sie den Vergleich zu anderen örtlichen Clubs ziehen können, wird Ihnen auffallen, daß hier mit viel Erfahrung, Ambition und know how ein sehr ausgewogenes Ambiente geschaffen wurde: gepflegt, aber nicht Schicki-Micki.
Was Sie außerdem gleich im Eingangsbereich des Clubhauses finden: den gut sortierten Pro-Shop und einen Buchständer mit allen, derzeit erhältlichen deutschsprachigen Reiseführern und Golfplatzbeschreibungen vom Algarve. Manche sind zwar nicht mehr ganz aktuell, aber daran arbeiten wir ja bereits...
Greenfee:
Das normale Greenfee für den 18-Loch Pinta-Kurs beträgt 10.000.-Escudos. Wenn Sie kein Golfpackage gebucht haben, bzw. wenn Sie über Ihr Hotel keine Ermäßigung bekommen, dann
sollten Sie sich überlegen, ob der Algarve-Golfpaß für Sie interessant ist. Mit diesem Dokument, das Sie direkt in der Rezeption kaufen können, haben Sie die Möglichkeit, an 5 verschiedenen Algarve-Golfplätzen stark ermäßigt zu spielen. Das macht sich gerade für das Spielen auf den exklusiven Plätzen bezahlt. Der Paß kostet derzeit 40.000.-Escudos pro Person und ist einen Monat gültig.
Für den Pinta-Kurs empfehle ich Ihnen, weitere 6000.- Escudos für einen Buggy zu investieren. Speziell, wenn Sie für den Abend noch ein Programm vorhaben. Das Gelände ist weitläufig und hügelig.
Platzbeschreibung:
Der Pinta-Kurs ist einer der neueren Plätze am Algarve. Er wurde erst 1992 eröffnet. Aber wenn man das nicht weiß, wird man es nicht vermuten. Der alte Baumbestand prägt die gediegene und gelassene Ausstrahlung des Platzes. Die Selbstverständlichkeit, mit der die mächtigen Olivenbäume, speziell nach einem schlechten Schlag, den Weg zum Grün erschweren, läßt eher glauben, daß es diesen Platz schon immer gegeben hat. Etliche dieser Methulasems sollen bereits über 1500 Jahre alt sein.
In der Gestaltung des Platzes wurde die vorgegebene reizvolle Landschaft nicht nur einbezogen, sondern darüber hinaus das Platzdesign nach den natürlichen, tatsächlichen Ressourcen mit den Hügeln und Tälern konzipiert. Der Spitzenarchitekt Ronald Fream aus Kalifornien, der übrigens auch den Pinheiros Altos-Platz im Quinta do Lago-Resort geplant hat, klopft sich zurecht auf seine Schultern. Voll Stolz berichtet er, daß ihm mit dem Pinta-Kurs einer seiner schönsten Plätze gelungen ist.
Es ist sehr schwierig zu entscheiden, welche Bahnen als besonders signifikant zu bezeichnen sind. Auffällig ist vielmehr, daß jede Bahn ihren besonderen Reiz hat und eine Herausforderung an alle Handicapklassen darstellt. Deshalb nachfolgend eine Auswahl jener Bahnen, die mir persönlich immer wieder gut gefallen.
Die Bahn 7 ist mit ihren 142 m von den gelben Markierungen und mit 123 m von den roten Markierungen ein mittellanges Par 3 mit Strokeindex 12. In meiner Spielklasse mit Handicap 23 sollte also mindestens ein Bogey auf diesem Loch gespielt werden können. Die Aufnahme, vom Damentee in Richtung Grün fotografiert, zeigt Ihnen aber gleich die Schwierigkeit dieses Loches. Es muß über ein Tal gespielt werden und unterhalb des Grüns lauern gewaltige Bunker, die man mit einem leichten Slice problemlos erreichen kann. Die steilen Bunkerkanten wirken dann auch nicht gerade muteinflößend bei den Bemühungen, aus diesen Sandschluchten wieder herauszukommen. Endlich am Grün, ist die Aufgabe aber noch lange nicht geschafft. Wie auf allen Bahnen des Pinta-Kurses, hängen, kippen und brechen die Grüns in schier alle vorstellbaren und manchmal leider auch nicht vorstellbaren Richtungen. Selbst ½ m-Putts können zu echten Problemen ausarten!
Die Bahn 13 trägt ihre Zahl zu Recht! Für einige ist die 13 ja eine Glückszahl, für die meisten aber eine Unheil kündende Prophezeiung. Und wieder wäre die Länge eigentlich nicht das Problem. Mit 250 m von Gelb und mit 245 m von Rot sollte da ein Par doch leicht zu schaffen sein. Aber schon am Abschlag wird man stark verunsichert. Wie soll man sich eigentlich ausrichten? Zunächst muß ein See überwunden werden. Die Schneise, wenn man rechts vorbeispielen möchte, ist jedoch recht schmal. Da gibt es nämlich ein kleines Gehöft auf der rechten Seite, auch jede Menge Bäume und Steine. Direkt über den See zu spielen, ist auch keine eindeutige Empfehlung, denn auf dem gegenüberliegenden Ufer macht sich ein Bunker breit und lang. Selbst wenn der Abschlag erfreulicherweise auf dem Fairway landet, drohen noch genug Hindernisse, um ein relativ kleines und nach hinten zur Straße leicht abfallendes Grün mit dem zweiten Schlag zu erreichen. Bei dieser Bahn freue ich mich auch, wenn ich ein Doppelbogey gespielt habe.
Die jetzige Bahn 18 hat mit 516 m ab Gelb und mit 481 m ab Rot das längste Fairway des Platzes. Speziell bei Gegenwind zieht sich die Bahn in die Länge, und es wird speziell vom Herrentee sehr schwierig, ein Par zu spielen. Die out of bounds-Markierungen auf der rechten Seite und ein rauhes Rough auf der linken Seite mit einer Bunkerlandschaft und den ältesten Olivenbäumen des Platzes davor, machen schon die Positionierung des zweiten Schlages delikat. Dieses Loch hat zu Recht den Strokeindex 1.
Platzbeurteilung:
Der Platz beeindruckt durch seine landschaftliche Ursprünglichkeit im Design. Der vorhandene, reiche Bestand an Oliven-, Mandel- und Feigenbäumen prägt das Gesicht des Platzes und wird auch Ihr Spiel beeinflussen. Um auf diesem Platz Ihr Handicap zu spielen, brauchen Sie präzise Drives und erstklassige Bunkerschläge. Der Architekt hat sich nämlich die besten (!) Stellen ausgesucht, um die klaffenden Bunkerlandschaften anzulegen.
Besonders erwähnenswert sind auch die Grüns, die sehr viel Geschick, Erfahrung und Gelassenheit vom Spieler erfordern. Auf einigen Grüns habe ich jedes Mal den Eindruck, daß sie gar nicht still daliegen, sondern sich heimlich bewegen, vor allem dann, wenn mein Ball im Spiel ist. Von Sr. Rui Gago, dem Golfsekretär, der übrigens auch sehr gut Deutsch spricht, habe ich erfahren, daß im Vergleich zu anderen Plätzen die Grüns fast in Handarbeit gepflegt werden müssen. Die starken Ondulierungen lassen keine schweren Geräte für die Pflege zu. Also wird mit viel Zeitaufwand und kleinen Maschinen mit wenig Gewicht schon bei Tagesanbruch auf den Grüns gearbeitet, damit sie so schön (schwierig) bleiben.
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Auf dem Foto, von links nach rechts:
Herr Rolf Danner, ein langjähriges Mitglied vom Golfclub, der 1992 als Individualtourist das erste Mal an den Algarve gekommen ist und sich in Land und Leute sofort verliebt hat. Heute verbringt er mit seiner Frau jeweils einige Monate im Jahr am Algarve. Mittlerweile hat er sich auf Handicap 24 runtergespielt. Sr. Rui Gago, der Golfsekretär, der seit 4 Jahren schon im Club arbeitet und als Tourismusprofi ein gutes Gespür und viel Verständnis für Gäste hat
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Platzkritik:
Abschläge und Grüns sind in ausgezeichnetem Zustand. Die Fairways wirken allerdings auf den ersten Blick etwas vertrocknet. Von Sr. Rui Gago weiß ich mittlerweile, daß man sich vom Aussehen nicht täuschen lassen sollte. Für den Fairway-Bewuchs wird im Pestana-Resort Bermuda-Gras verwendet. Diese Sorte verträgt zwar die monatelange Dauerhitze unserer südlichen Breitengrade sehr gut, hat aber Probleme mit tieferen Temperaturen und Nachtfrösten. Vor allem dann, wenn die Feuchtigkeit nicht ausreichend vorhanden ist.
Durch die ungewöhnlich kalten und trockenen Tage und Wochen der letzten Zeit erscheinen die Fairways deshalb wie ein gelblicher Filzteppich. Mit meinen Fairwayhölzern bin ich zwar gut damit zurechtgekommen, aber mit den Eisen, speziell dem Pitchingwedge war es für mich ziemlich schwierig, tief genug unter den Ball zu kommen. Vielleicht lag es nur an meiner Spielweise?
Resümee:
Der Pinta-Kurs, als Teil des Pestana-Resorts ist ein anspruchsvoller Kurs, der auch den Ansprüchen der Gäste, in puncto Komfort, Service, Ambiente gerecht wird. Dieser Standard wird von den Mitgliedern des Clubs gefordert und mitgeprägt. Um Mitglied im Golfclub zu werden, muß man entweder ein Appartement oder ein Haus kaufen. Um auf dem Pinta-Kurs lediglich Golf zu spielen, brauchen sie allerdings nur den Nachweis Ihres Handicaps, von 35 bei den Damen und 27 bei den Herren. Greenfee-Spieler sind herzlich willkommen. Natürlich auch Kaufinteressenten aus Deutschland, wie mir der Marketingchef für den Immobilienbereich, Herr Hans Ditz, aufgeschlossen erklärte. Bereits 40% der Mitglieder sind aus dem deutschsprachigen Raum.
Professionelles Marketing wird hier in einer angenehmen und für den Golfer lohnenden Art praktiziert. Immer wieder gibt es Spezialangebote mit ermäßigten Spielgebühren und interessante Turniere. Sr. Rui Gago berichtet, daß man an jedem Samstag auf dem Pinta-Kurs für ein Greenfee von 6.000.- Escudos spielen kann. Ab Mitte April soll es dann sogar möglich sein, jeden Samstag ohne Greenfeegebühren Turnier zu spielen. Nur das Nenngeld von 1000.-Escudos pro Person ist zu bezahlen! Als Preise gibt es Vouchers für den Pro-Shop im Clubhaus. Eine gute Idee. Sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Startzeiten.
Platzdesign:
Scorecard:
|
Loch |
Distanz in Metern |
Par |
Stroke Index |
|
Loch |
Distanz in Metern |
Par |
Stroke Index |
|
|
1 |
401 |
359 |
337 |
316 |
4 |
4 |
|
10 |
179 |
156 |
139 |
116 |
3 |
15 |
|
|
2 |
184 |
166 |
142 |
116 |
3 |
14 |
|
11 |
323 |
302 |
277 |
259 |
4 |
5 |
|
|
3 |
335 |
307 |
293 |
281 |
4 |
16 |
|
12 |
202 |
170 |
147 |
128 |
3 |
11 |
|
|
4 |
361 |
325 |
289 |
261 |
4 |
12 |
|
13 |
591 |
512 |
475 |
441 |
4 |
8 |
|
|
5 |
362 |
332 |
301 |
277 |
4 |
2 |
|
14 |
325 |
319 |
287 |
267 |
4 |
13 |
|
|
6 |
163 |
148 |
140 |
127 |
3 |
18 |
|
15 |
364 |
343 |
302 |
280 |
4 |
7 |
|
|
7 |
488 |
455 |
415 |
387 |
5 |
6 |
|
16 |
360 |
351 |
332 |
311 |
4 |
9 |
|
|
8 |
354 |
310 |
278 |
253 |
4 |
10 |
|
17 |
522 |
487 |
453 |
414 |
5 |
3 |
|
|
9 |
480 |
445 |
397 |
397 |
5 |
8 |
|
18 |
158 |
126 |
107 |
95 |
3 |
17 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Out |
3128 |
2870 |
2640 |
2415 |
36 |
|
|
In |
3024 |
2766 |
2519 |
2311 |
35 |
|
|
|
Total |
6152 |
5636 |
5159 |
4726 |
71 |
|
|
|
|