2000 eröffnet
Quinta de Belamor
Tel: +351 281 320 880
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Platzbeschreibung:![]() Schon seit geraumer Zeit habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, nicht unreflektiert der Herde nachzulaufen, sondern neugierig auszukundschaften, was sich abseits des Mainstreams entwickelt. Ich mache Urlaub in der Nebensaison, gehe einkaufen in der Mittagspause und wenn auf der EN 125 zwischen Portimão und Lagoa wieder mal gar nichts vorangeht, dann fahre ich sicherlich in die andere Richtung. Na ja,... meistens. Mein gebildeter Mann nennt das "Antizyklisches Verhalten". Es ist leicht zu beobachten: Vom Flughafen Faro kommend, biegt die Mehrzahl der spielfreudigen Golfer gleich nach links ab, gegen Westen also, um in den wohl bekannten Resorts am Algarve ihren Urlaub zu verbringen. Folgerichtig biege ich dann nach rechts ab, um Land, Leute und Golfplätze im Osten kennenzulernen. Auf meinem Weg in Richtung Naturschutzgebiet an der Portugiesisch-Spanischen Grenze, nur einige km östlich der historischen Stadt Tavira gelegen, dann mein erstes Reiseziel: Der Golfclub Benamor. Beinahe hätte ich den dezenten Abzweig von der EN 125 in das Golfgelände übersehen. Noch (!) kündigen keine überdimensionalen Werbeflächen die Existenz des Golfplatzes an. Noch (!) verlocken keine attraktiven Show-Villas zum Immobilienkauf. Noch (!) wird hier nur Golf gespielt. Während ich die Straße zum kleinen Parkplatz entlang fahre, fühle ich mich an die Anfänge meines ersten Heimatclubs erinnert: Er war im Besitz einer großen Bank und nicht als Renditeobjekt kalkuliert. Vor über 15 Jahren fanden sich in Österreich keine Investoren mit der Überzeugung, daß sich Golf auch in Mitteleuropa zu einem ertragreichen Breitensport entwickeln könnte. Mein Heimatplatz lag inmitten einer idyllischen Landschaft, nahe einem Naturschutzgebiet, mit Ausblick auf eine malerische Hügelkette als Naturkulisse. Vereinzelte Ferienhäuser und Bauernhöfe, kleine Ortschaften. ![]() Das Clubhaus, ein architektonisch höchst fragwürdiges Provisorium, aber die Bedienung im Restaurant engagiert und herzlich. Die Mannschaft (Greenkeeper, Marschall, Rezeption und Management) hatte noch keine gemeinsame Linie, mußte noch zu einem Team zusammen wachsen. Die ersten Jahre waren geprägt vom "Learning by doing". Die Erfahrungen fehlten, Vergleichswerte gab es nicht und das Budget war knapp. Nichts war perfekt, aber die Stimmung war prima und alle Mitglieder und Gäste fühlten sich wohl. Wie sich doch die Bilder gleichen! Aber es ging sehr sportlich zu: Alle Mitglieder wurden sowohl vom Trainer als auch vom strengen Sportwart zum zügigen Spielen erzogen. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie auf der Scorekarte vom Clube Benamor eine exakte Zeitvorgabe für jedes Loch (!) finden. Die 18 Bahnen der Par 71 Anlage sollten Sie demnach in 4 Stunden und 11 Minuten bewältigen. So tuff ging es bei uns Gott sei Dank damals allerdings noch nicht zu. Die Hälfte der Mitglieder hätte bei solch grausamen Verschärfungen wohl nie die Platzreife geschafft. ![]() Mit einigen aktuellen Fotos vom Ambiente und den gemauerten Zeugen vergangener Zeiten der Quinta de Benamor möchte ich Sie nun einladen, mich in den Golfclub Benamor zu begleiten. Lesen Sie in der Maiausgabe des Xtrablattes welche Überraschungen der Platz, dessen Design noch die Handschrift von Sir Henry Cotton trägt, im Osten von Tavira bereit hält. Warum die Kirche nicht im Dorf geblieben ist und was der Golfdirektor, António Cavaco, im Schilde führt. Bis dahin, ein schönes Spiel und Frohe Ostern! PS: Bei meinem ersten Besuch in Benamor konnte ich beobachten, wie ein portugiesischer Kellner einer Gruppe Engländer Biere und Sandwiches mit gut gemeinten deutschen Worten servierte. Die verdutzten Gesichter der Gäste sprachen Bände. Das hatten sie wohl zum ersten Mal erlebt. Alle deutschsprachigen Golfer, die am Algarve schon häufig unter dem "Britischen Protektorat" gelitten haben, werden meine hämische Freude verstehen. Platzdesign:![]() Scorecard:
![]() Webmaster: sevke@Algarve-Kontakt.com Letzte Änderung am 22. April 2001 |